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Kanada ist riesig. Ein Beispiel: Allein in British Columbia hätten flächenmäßig Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz bequem Platz. Insgesamt leben in der Destination nur 4 Millionen Menschen und diese tummeln sich hauptsächlich in den Metropolen wie Vancouver oder Victoria. Außerhalb dieser Ballungsräume wird es sehr schnell sehr einsam und sehr still. Spätestens wenn das Handy keinen Empfang mehr hat, verwitterte Schilder auf die letzte Tankstelle für die nächsten 100 Meilen hinweisen und man nichts hört, außer dem Schrei eines Eistauchers auf einem einsamen See, sind wir in der „Wildnis“ angekommen.

Wandern in der Wildnis

Anders als in Europa ist Kanada nicht von einem dichten Straßennetz durchzogen. Manchmal gibt es nur eine schmale Schotterstraße oder einen Wanderweg zu dem gewünschten Ziel. Schilder sind rar und man sollte ohne Planung in Kanada nicht einfach so drauf loswandern. Natürlich sind die bekanntesten touristischen Sehenswürdigkeiten aus den gängigen Reiseführern gut ausgeschildert, sobald man aber diese Wege verlässt, ist man oft auf sich allein gestellt. Viele Wege sind Privatwege oder Wege von Holzfällerfirmen.

Gut beschilderte Wanderwege für jeden Schwierigkeitsgrad findet man in den Nationalparks. Der Startpunkt befindet sich oft an einem nahegelegen Parkplatz.

Outdoor-Abenteuer planen

Neben einer geeigneten Ausrüstung und optimalen Schuhwerk ist selbst für den erfahrenen Wanderer noch etwas zu beachten, was in Deutschland und Europa nur seltener nötig ist: Viele der Wanderwege in Kanada führen durch absolute Wildnis, weshalb es nicht selten vorkommen kann, dass man über Tage keinem anderen Menschen begegnet. Wenn man ohne Führer unterwegs ist, sollte man sich deshalb unbedingt vor Beginn bei einem Ranger des Gebietes, der Parkverwaltung oder einer Touristeninformation mit genauen Angaben abmelden. Wenn man nicht vermisst wird, kann man auch nicht mit Hilfe rechnen. Unerfahrene Wanderer sollten sich vor allem bei längeren Touren besser begleiteten Gruppen anschließen.

Die schönsten und bekanntesten Wanderwege in Kanada

Zu den schönsten und bekanntesten Wanderwegen gehören der West Coast Trail auf Vancouver Island, Acadian Coastal Trail in New Brunswick, der Chilkoot Trail im Yukon Nationalpark, der Columbia Icefield im Jasper Nationalpark, der Lake Louise Trail im Banff Nationalpark oder der Cabot Trail auf Cape Breton.

Entschleunigung, Freiheit und Abenteuer

Am Abend an einem anderen schönen Ort mitten im Wald, am Meer oder an einem der vielen Seen übernachten. Nachts die Sternschnuppen auf ihrem Weg zur Erde beobachten oder den Wapitis zuschauen, die lautlos durch den Wald streifen. Spontan an Orten bleiben, weil sie einen Tief berühren und man seine eigene Mitte findet. Das ist pure Entschleunigung, Freiheit und Abenteuer. Die Reise wird zum Ziel, weil an jeder Ecke die Einsamkeit und das Abenteuer zu finden sind.

Buchtipps:




Die besten Outdoor-Tipps

Eine Tageswanderung ist kein Problem. Spätestens am dritten Tag sieht die Sache vielleicht schon anders aus. Die Füße sind Wund, die Hälfte deiner Ausrüstung sah nur im Katalog gut aus und taugt in der Praxis nur wenig. Statt Sonne, regnet es und es ist bitter kalt. Bei unserer Recherche im Internet sind wir auf Outdoor-Tipps gestoßen, die wir so noch nicht kannten. Hier unsere Muntermacher für die Wildnis:

  • Damit man nachts Dinge wie die Taschenlampe, das Bärenspray oder Messer schnell findet, klebt man einen Streifen reflektierenden Klebestreifen drauf.
  • Creme deine Füße vor der Wanderung mit Hirschtalgcreme ein, so bleibt die Haut geschmeidig und du vermeidest Blasen und kleinere Risse z.B. in trockner Hornhaut.
  • Mittel gegen kalte Füße im Schlafsack: Einfach einen Schokoriegel oder Schokolade essen. Regt den Stoffwechsel an, die Schokokrümmel versauen aber unter Umständen Deinen Schlafsack.
  • Ein einfacher blauer Müllsack im Gepäck eignet sich wunderbar als Regenponcho, Windschutz etc.
  • (Ersatz-)Wärmflasche: Trinkflasche mit heißem Wasser füllen und den Schlafsack damit vorwärmen. Mmmh ahhh…!
  • Socken mehrere Tage tragen. Die riechen zwar nicht besser, werden aber weich und geschmeidig. Als Untersocken Kunstfaserstrümpfe/Nylonstrümpfe verwenden. Das hält die Füße trocken und vermeidet Reibung zwischen Fuß und Wollsocke.
  • Wärme wird zu 20 % über den Kopf verloren, also in kalten Nächten Mütze aufsetzen!
  • Aktivitäten: Immer nur so viel anziehen, dass man gerade noch nicht friert. In verschwitzten Klamotten kühlt man schneller aus.
  • Feuchte Sachen kann man über Nacht im Schlafsack trocknen.
  • Asche spenden wertvolle Salze und Mineralien; einfach in der Not ins Wasser mengen. Restkohle helfen gegen Durchfall. Ein Löffel Olivenöl führt ab.
  • Well Cuisine: Brüh- bzw. Suppenwürfel sind klein und leicht, zudem auch viel einfacher zu gebrauchen als eine Vielzahl von einzelnen Gewürzen.
  • Gewürze wie Pfeffer und Salz vermischen und als Gewürzmischung in kleine handliche Tic-Tac Dosen füllen und diese dann in einem Zip-Beutel mit auf Tour nehmen. Die Dosen sind auch ein idealer Schutz für den Zahnbürstenkopf.
  • Zucker verhindert zu schnelles Einfrieren von Wasser.
  • Teerflecken lassen sich nicht mit Wasser und Seife entfernen, wohl aber mit Salatöl.
  • Verbeulte Siggflaschen: Mit Wasser füllen und entweder in die Gefriertruhe oder im Wasserbad zum kochen bringen.
  • Nasses Schuhwerk auf heißen Steinen über Nacht trocknen.
  • Ein paar Tropfen Teebaumöl in der Wäsche eignen sich als Geruchskiller für Synthetikwäsche.
  • ABC Wärmepflaster können als Notreserve bei extremer Kälte helfen.
  • Für kleinere Näharbeiten kann man einfach eine Rolle Zahnseide mitnehmen, sie ist sehr stabil und haltbar.
  • Eine alter Fußabtritt ergibt einen guten Grillrost.
  • Feuer machen: Kartoffelchips sind ideale Feueranzünder; Birkenrinde brennt wie Zunder.
  • Alufolie als Kochtopf, Tasse oder Windschutz nutzen; gut zum Garen von Gemüse, Fleisch und Fisch.(Quelle: www.outdoorseiten.net, CreativeCommons Licence)