Zwei Walforscher auf einer unbewohnten Insel an der Westküste Kanadas. Das Fjordsystem und Naturparadies ist Zufluchtsort für Orcas, Buckel- und Finnwale. Mittendrin eine Kleinstadt, von der aus Gas auf Supertankern nach Asien exportiert werden soll. Und ein indigenes Dorf, dessen Bevölkerung gespalten ist: Das Territorium und die darin lebenden Tiere schützen oder dem Druck der Industrie nachgeben?
Verfügen Wale über die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Intelligenz? Janie Wray und Hermann Meuter sind fest davon überzeugt. Seit 15 Jahren dokumentieren die beiden Walforscher das Verhalten von Orcas, Buckel- und Finnwalen an der Westküste Kanadas. 70 Meilen von ihren Forschungsstationen entfernt liegt die kleine Küstenstadt Kitimat. Hier wird eine gigantische Exportanlage für Flüssiggas geplant. Auf Supertankern soll das Gas nach Asien exportiert werden – mitten durch das Fjordsystem, in dem sich besonders viele Buckelwale zu Hause fühlen.
Welche Konsequenzen die Tankerroute für die Wale haben wird, ist nicht absehbar. Auch die Gitga’at First Nation, eine indigene Stammesgruppe aus dem winzigen Dorf Hartley Bay, wäre vom Tankerverkehr betroffen. Die Meinungen der Einwohner sind gespalten: Das Territorium schützen oder dem Drängen von Industrie und Regierung nachgeben? In den Legenden der First Nations, den ersten Bewohnern dieser Küste, wird das Meer als Unterwasserkönigreich beschrieben. Demnach wacht der Schwertwal Orca-Chief über die Bewohner des Meeres und weist respektlose Menschen in ihre Schranken.
Der Dokumentarfilm spürt der Legende mit animierten Bildern des Künstlers Roy Henry Vickers nach. Die Erzählung vom Orca-Chief verdeutlicht, dass es in dieser Region auch um verschiedene Konzepte der Umwelt geht: Die industrielle Nutzung des Meeres prallt auf Bestrebungen um eine langfristige Erhaltung des Meeres als Nahrungsquelle.